„Geotope sind erdgeschichtliche Bildungen der unbelebten Natur, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde und des Lebens vermitteln. Sie umfassen Aufschlüsse von Gesteinen, Böden, Mineralien und Fossilien sowie einzelne Naturschöpfungen und natürliche Landschaftsteile. Dabei kann es sich um natürliche oder vom Menschen geschaffene Aufschlüsse handeln, um Landschaftsformen oder um Erscheinungen, die das Wirken geologischer Kräfte und Spuren des fossilen Lebens zeigen.“ (Arbeitsgruppe der Staatlichen Geologischen Dienste in Deutschland, 1996)
Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hat im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land über 120 Geotope erfasst, beschrieben und bewertet. Solche geologischen Aufschlüsse sind beispielsweise herausragende Felsen, durch einen Bergrutsch freigelegte Gesteinsschichten, Bachprofile und Bachschwinden, Quellen und Höhlen. Auch künstlich erzeugte Aufschlüsse wie Steinbrüche, Kiesgruben, Tagebaue, Stollen im Bergbau, Straßenböschungen und Hohlwege gehören zu den Geotopen. Viele Geotope sind geschützt, als Naturdenkmal, Naturschutzgebiet oder als “Geschütztes Landschaftsbestandteil“. Der Geo-Naturpark Frau-Holle-Land weist eine erstaunliche Häufung der Geotope auf, die einen Einblick in ca. 400 Mio. Jahre der Erdgeschichte ermöglichen.
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (2019): GeoTouren in Hessen, Band 3: Osthessisches Buntsandstein-Bergland und Werra-Meißner-Bergland, Wiesbaden, ISBN 978-3-89026-384-7