Eine Reise durch die Erdgeschichte

Geprägt wird die Landschaft im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land überwiegend von Kalk- und Sandsteinen, der geologischen Zeitalter Perm und Trias, die deren wechselnden klimatischen Verhältnisse widerspiegeln.

 

Erdaltertum

Die ältesten Gesteine des Devon (vor 415 - 360 Mio. Jahren) treten nur kleinräumig in Form von Grauwacken des Unterwerra-Sattels und Schiefern des Albunger Paläozoikums an die Oberfläche. Durchdrungen werden die Grauwacken z. B. im Höllental von vulkanischen Gesteinen (Diabase), die dem nächstjüngeren Zeitalter, dem Karbon, zugeordnet werden. Ablagerungen dieses Zeitalters sind hier nicht vorhanden, da unser Raum Abtragungsgebiet war.

Mit dem Rotliegenden - bestehend aus roten Quarz-Konglomeraten, Kalken, Kieselschiefer, Sand-, Silt und Tonsteinen -, bei uns vorwiegend im Richelsdorfer Gebirge, beginnt die Zeit des Perms (vor 295 - 251 Mio. Jahren).

Wesentlich weiter verbreitet sind die Kalk- und Dolomitgesteine des Zechsteins. In einem, vom Wasserstand sich immer wieder verändernden, Zechsteinmeer haben sich Kalke, Gips, Anhydrit, Salze und auch Kupferschiefer abgelagert. An den Hängen des Werratals und im Wesentlichen im Meißner-Vorland treten diese Gesteine zutage.

Erdmittelalter

Die Gesteine der Trias (vor 251 - 200 Mio. Jahren) gelangen in weiten Teilen als Buntsandstein und Muschelkalk an die Oberfläche. Der Begriff Buntsandsteine beschreibt Gesteinsfolgen von Sand- und Tonsteinen, die unter trocken-warmem Wechselklima, größtenteils als Ablagerungen von Flüssen und Seen, aber auch unter Meeresbedeckung, entstanden sind. Der Muschelkalk mit seinen markanten Erhebungen des Gobert oder plateaubildend im Ringgau besteht vorwiegend aus verfestigten Kalkablagerungen eines Flachmeeres. Häufig vorkommende Fossilien (Muscheln) sind hier namensprägend.

Spuren der Keuper-Zeit, die den größten Zeitraum der Trias einnimmt, sind nur noch vereinzelt z. B. in tektonischen Grabenstrukturen (Netra-Graben) als leicht verwitterbare Tone, Mergel, Gips-und Sand- und Kalksteine vorhanden.

Die geologischen Zeitalter Jura und Kreide sind im Geo-Naturpark nicht mehr erhalten.

 

 

Erdneuzeit

Erst im Tertiär (von 65 - 1,8 Mio. Jahren) fanden im Geo-Naturpark wieder Ablagerungen statt. Unter subtropischen Bedingungen wurden Braunkohlen gebildet. Die älteren stehen in Großalmerode in Verbindung mit Tonen und Sanden, die wie die Kohle wirtschaftlich genutzt wurden und z. T. noch werden. Die Braunkohleflöze auf dem Hohen Meißner wurden über 400 Jahre lang abgebaut. Von der Erosion verschont blieben die dortigen Braunkohlevorkommen durch vulkanische Aktivitäten im jüngeren Tertiär, die die Flöze zum Teil mit einer 100 Meter dicken Basaltdecke konserviert haben. Ein kräftiger Basaltvulkanismus im Tertiär setzte in ganz Hessen und Mitteleuropa ein, wovon kleinere Vorkommen im Geo-Naturpark vorhanden sind (Blaue Kuppe, Bilstein bei Großalmerode, Hoher Meißner).

Im Quartär (von 2 Mio. Jahren bis heute) erreichte die pleistozäne Vereisung unsere Region nicht. Der heutige Geo-Naturpark lag in einer Permafrost-Zone zwischen dem Eisschild aus dem Norden, das sich zeitweise bis Hildesheim erstreckte, und der Alpenvergletscherung. Starke Abtragungsprozesse, die Bildung der Blockschuttmeere am Hohen Meißner, aber auch Ablagerungen wie Löß , Kies- und Schotterterrassen im Werratal waren die Folge.

Bis heute setzen sich Abtragungsprozesse fort, so z. B. Felsabstürze und Rutschungen an den steilen Muschelkalkhängen.

Zur Vertiefung und für mehr Details empfehlen wir die Broschüre Geo Touren in Hessen Band 3.


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